Definition von unterer und oberer Ebene
Die Festlegung von unterer und oberer Ebene für die beiden Pfade erfolgt basierend auf der Gruppe der Befehle der erweiterten Programmierung von Koordinatensystemen mit: #CS ADD bzw. #CS SET.
Durch die zusätzliche Angabe von translatorischen und rotatorischen Verschiebungen in den entsprechenden NC-Befehlen kann so ein neues CS-Paar, bestehend aus einem unteren CS (Referenz-CS) und einem oberen CS (Sekundär-CS), definiert werden. In Allgemeiner Form kann die Syntax für ein neues CS-Paar wie folgt dargestellt werden:
Schema 2-Pfadspezifischen CS-Programmierung für untere und obere Ebene: |
#CS-Befehl [<Name>] [<Untere (Referenz-)Ebene XYZ>] [<Obere (Sekundär-)Ebene UVW> ] |
Syntax Definition und Verkettung von CS: |
#CS ADD [<Name>] [ <viref.>,<φiref.> ] [ <visec.>,<φisec.> ] |
Syntax Ändern der Definition eines CS: |
#CS SET [<Name>] [ <viref.>,<φiref.> ] [ <visec.>,<φisec.> ] |
Beispiel:
#CS ADD [ICS] [10, 10, 0, 0, 0, 0] [10, 10, 25, 0, 0, 0]
#CS SET [WCS] [15, 20, 0, 0, 0, 0] [25, 10, 30, 0, 0, 0]
Für die Definition der translatorischen und rotatorischen Verschiebungen stehen 2 Optionen zur Verfügung:
- OPTION 1: Referenz- und Sekundär-CS beziehen sich beide relativ auf den Ursprung eines vorhergehenden CS-Paares
- OPTION 2: Sekundär-CS bezieht sich relativ auf den Ursprung des eigenen Referenz-CS
Option 1 | Option 2 |
Optionen zur Definition des Ursprungbezugs von Referenz- und Sekundär-CS
Die Grundeinstellung kann mit dem Kanalparameter P-CHAN-00396 festgelegt werden. Im NC-Programm wird die gültige Option mit dem NC-Befehl #CS MODE gesetzt:
Syntax Relativmodus des Sekundär-CS: | |
#CS MODE ON [ 2ND_ON_ACTUAL_1ST_PATH ] | Option 2 |
#CS MODE OFF [ 2ND_ON_ACTUAL_1ST_PATH ] | Option 1, Grundzustand |
Programmierbeispiel
Definition von Referenz- und Sekundär-CS
Sind bei der Definition auch Rotationen beteiligt, so wird bei Option 1 die Beschreibung des Sekundär-CS komplexer. Zum Beispiel muss eine Verschiebung des Sekundär-CS von 10 mm in Z-Richtung bei der Programmierung wie folgt umgesetzt werden:
#CS ADD [PCS][50,50,0,10,5,0] [50.85831, 48.26351, 9.81060,10,5,0]
..
Wird alternativ das Sekundär-CS gemäß Option 2 relativ zum eigenen Referenz-CS definiert, so vereinfacht sich die Programmierung:
#CS MODE ON[2ND_ON_ACTUAL_1ST_PATH]
#CS ADD [PCS][50,50,0,10,5,0][0,0,10,0,0,0]
..
Hinweis
Bei der 2-Pfadprogrammierung kann das Tracking mit #CS TRACK nur für das Referenz-CS kommandiert werden. Das Sekundär-CS wird so nachgeführt, dass die relativen Verschiebungen und Rotationen zum neuen Referenz-CS konstant bleiben.
Weitere drahtspezifische Optionen, die mit #CS MODE gesetzt werden können:
Die Berechnung der Schnittpunkte des Erodierdrahtes mit den definierten Koordinatensystemebenen (Durchstoßpunkte) erfolgt gemäß der Einstellung des Kanalparameters P-CHAN-00398 (Grundeinstellung).
Mit folgenden #CS MODE Einstellungen kann die Schnittpunktberechnung für die kartesische Vorwärts- und Rückwärtstransformation auch im NC-Programm parametriert werden.
Syntax für Einstellungen zur Schnittpunktberechnung: | |
#CS MODE ON [ INTERSECTION ] | Anwahl Schnittpunktberechnung mit X,Y- und U,V-Ebene bei Vorwärts- und Rückwärtstransformation |
#CS MODE OFF [ INTERSECTION ] | Abwahl Schnittpunktberechnung |
In der Grundeinstellung bei Programmstart werden die Koordinaten der Durchstoßpunkte, welche von der CNC bereitgestellt werden, im jeweiligen lokalen XY-Referenz- bzw. UV-Sekundärsystem dargestellt. Die lokalen Koordinaten für Z und W sind hierbei 0.
Zur Diagnose kann es notwendig sein, die Durchstoßpunkte global im MCS-Referenzsystem darzustellen. Hier sind dann Z und W globale Koordinaten und ungleich 0.
Zu diesem Zweck kann die Anzeige der Koordinaten der Durchstoßpunkte mit #CS MODE zwischen lokalem CS und globalem MCS umgeschaltet werden:
Syntax zur Anzeige der Schnittpunktkoordinaten: | |
#CS MODE ON [ DISP_GLOBAL ] | Anwahl/Anzeige globaler Koordinaten |
#CS MODE OFF [ DISP_GLOBAL ] | Abwahl/Anzeige lokaler Koordinaten, Grundeinstellung |