Kreisinterpolation (G02/G03)
Syntax: | ||
G02 | Helikalinterpolation im Uhrzeigersinn (CW) | modal |
G03 | Helikalinterpolation im Gegenuhrzeigersinn (CCW) | modal |
Bei angewähltem G02 oder G03 wird der programmierte Weg mit der unter dem F-Wort (z.B. mm/min) angegebenen Vorschubgeschwindigkeit auf einem Kreis zur Zielposition verfahren. Es können Kreise in den drei Hauptebenen des Raumkoordinatensystems (X-Y, Z-X, Y-Z) gefahren werden. Die Auswahl der Hauptebene erfolgt mit den Funktionen G17, G18, G19 (siehe Ebenenauswahl).
Alle programmierten Mitschleppachsen werden mit linearer Geschwindigkeit so bewegt, dass der Start und das Ende ihrer Bewegung zeitgleich mit den Hauptachsen erfolgen.
Zur Definition des Kreises wird der Kreisanfangspunkt "Ka" (ist durch den vorhergehenden Satz bestimmt), der Kreisendpunkt "Ke" und der Kreismittelpunkt "Km" herangezogen. Die Angabe des Kreismittelpunktes erfolgt durch die Interpolationsparameter I, J und K relativ zum Kreisanfangspunkt bei wirksamem G162, absolut bei wirksamem G161.
| G162: | (Grundeinstellung) |
| I | relative Lage von Km in X-Richtung |
| J | relative Lage von Km in Y-Richtung |
| K | relative Lage von Km in Z-Richtung |
| G161: |
|
| I | absolute Lage von Km in X-Richtung |
| J | absolute Lage von Km in Y-Richtung |
| K | absolute Lage von Km in Z-Richtung |
Bei einer falschen Definition des Kreismittelpunktes erfolgt eine Fehlermeldung, wenn keine Kreismittelpunktskorrektur eingeschaltet ist (G165). Bei wirksamem G165 wird ein Mittelpunkt so bestimmt, dass ein Kreis gefahren werden kann. Das bedeutet auch, dass bei nicht angegebenen Interpolationsparametern die Kreismittelpunktskorrektur von I, J, K = 0 ausgeht. Außerdem sind die Kreismittelpunktskoordinaten "nicht-haltend" wirksam.
Hinweis
Der maximal zulässige Kreisradius beträgt 109 mm. Der Endpunkt des Kreisbogens darf jedoch den maximal zulässigen Verfahrbereich der Achsen von +- 2,14*105 mm nicht überschreiten.
Sind bei aktivem G02/G03 die Interpolationsparameter I,J, K ohne Kreisendpunkt programmiert, so wird ein Vollkreis gefahren. Alternativ zu I, J, K kann der Kreisradius auch mit R (siehe Radiusprogrammierung (R, G163)) definiert werden. Jedoch kann mit R kein Vollkreis programmiert werden.
Syntaxbeispiel für Ebene G17: |
G02 | G03 [X.. Y..] I.. J.. | R.. |
G02 | G03 | Kreisinterpolation CW / CCW |
X.. Y.. | Zielpunkt in der Ebene XY in [mm, inch] |
I..J.. | Lage des Kreismittelpunktes der Interpolation in der Ebene XY (I in X, J in Y) in [mm, inch], entsprechend G161/G162 |
R.. | Radius eines zu interpolierenden Teilkreises (alternativ zu I,J) in Verbindung mit der Angabe eines Zielpunktes in [mm, inch]. |
Syntax entsprechend der angewählten Interpolationsebene: | |||
Ebene | Interpolationsart | Zielpunkt in Ebene | Mittelpunkt /Radius |
G17 | G02/G03 | X..Y.. | I..J../R |
G18 | G02/G03 | Z..X.. | K..I../R |
G19 | G02/G03 | Y..Z.. | J..K../R |
Programmierbeispiel
Kreisinterpolation
N05 G0 X0 Y0
N10 G01 X10 Y10 F1000
N20 G02 X30 Y30 I10 J10 ;Halbkreis um M1 Kreisendpunkt X30 Y30
;Alternativ N20:
N20 G02 X30 Y30 R[10*SQRT[2]] ;Halbkreis um M1 Kreisendpunkt X30 Y30
N30 G02 I10 J10 ;Vollkreis um M2
Alternativ dazu können Kreise auch mittels Radiusangabe programmiert werden. Dies ist möglich über G163="Radiuswert" oder aber über den Adressbuchstaben R"Radiuswert". Auch die Definition über R1="Radiuswert" ist mit gleichem Ergebnis möglich (siehe Kapitel Mittelpunktsangabe bei Kreisdefinition (G161/G162) - Mittelpunktskorrektursteuerung im Kreis (G164/G165)).
Programmierbeispiel
Kreisinterpolation
;Absolutmaßeingabe:
N05 G90 G00 X40 Y30 U40 ;Kreisanfang (Ka), Ausgangslage
N10 G90 F1000 ;Absolutmaß, Vorschub
N20 G17 ;Anwahl der X-Y-Ebene
N30 G03 G161 X60 Y50 I60 J30 U90 ;Kreis: Ka -> Ke u. Gerade: P1 -> P2
;Kettenmaßeingabe:
N05 G90 G00 X40 Y30 U40 ;Kreisanfang (Ka), Ausgangslage
N10 G91 F1000 ;Kettenmaß, Vorschub
N20 G17 ;Anwahl X-Y-Ebene
N30 G03 G162 X20 Y20 I20 U50 ;Kreis: Ka -> Ke u. Gerade: P1 -> P2