Stoßverleimen über mehrere Bewegungssätze (G107) (Verfahren 2)
Oft liegt das Problem vor, dass eine Kontur über kurze NC-Sätze (z.B. von einem CAD-System) beschrieben wird. Soll an solchen Konturen mit Kantenstoß gefahren werden, so ergibt sich das Problem, den Stoß genau auf einem Konturelement zu treffen.
Die Aktivierung der Kantenstoßfunktion erfolgt ebenfalls über G108 und ist haltend wirksam.
Bei entsprechender Parametrierung im Kanalparametersatz (P-CHAN-00029) ermöglicht es die erweiterte Funktion, den Kantenstoß erst n Sätze nach der M-Funktion durchzuführen. Die M-Funktion wird ebenfalls sofort ausgegeben, das Triggerereignis wird jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt gegeben. Nach dem Messsignal wird der Restweg über weitere nachfolgende m Sätze abgefahren. Der Zeitpunkt, bis zu dem spätestens die Messfahrt abgeschlossen sein muss, wird explizit durch den NC-Befehl G107 programmiert.
Syntax: | ||
G107 | Abwahl satzübergreifendes Kantenstoßen | modal |
Programmierbeispiel
Stoßverleimen über mehrere Bewegungssätze (Verfahren 2)
N05 X0 Y0
N10 G108 (Kantenstoßen einschalten)
N20 G01 X90 Y90 F20
N30 M97 G01 X100 Y100 F8 (M97 ist vom Typ MNE_SNS,Messfahrt starten)
N40 X110 Y110
N50 X120 Y120
N60 X130 Y130
N70 X140 Y140
N80 X150 Y150 (<- letzter Messfahrtsatz!)
N90 G107 (Ende Messen Kantenstoßen)
N80 G00 X200 Y200
M30
Hinweis
Der Messvorgang ist auch innerhalb eines Bewegungssatzes möglich. Jedoch bietet Verfahren 1 für diesen Fall eine vereinfachte Programmierung.
Achtung
Wird während der Messfahrt kein Messereignis registriert, erfolgt bei G107 die Ausgabe einer Fehlermeldung.