Sonderfunktion Kreisradienausgleich in Verbindung mit G164
In bestimmten Situationen kann die Kreismittelpunktskorrekur (G165) zu einer ungünstigen Verschiebung des programmierten Kreismittelpunkts und damit der Lage des Kreises führen. Solche ungünstigen Situationen können auftreten, wenn Kreisstartpunkt und Kreiszielpunkt dicht beieinander liegen und der Kreis fast einem programmierten Vollkreis entspricht.
Im nachfolgenden Beispiel ist solch ein Kreis mit Zielpunktangabe mit und ohne Kreismittelpunktkorrektur (G165/G164) programmiert. Um den Auflösungsfehler im Postprozessor zu simulieren, ist bei aktiver Kreismittelpunktkorrektur der Kreiszielpunkt um jeweils 0.1μm in x und y Richtung gegenüber dem Startpunkt verschoben programmiert. Der Kreis mit G165 wird um den Startpunkt gedreht und die Position des korrigierten Kreismittelpunktes MK verschiebt sich sehr stark gegenüber dem programmierten Mittelpunkt M.
Programmierbeispiel
Sonderfunktion Kreisradienausgleich in Verbindung mit G164
N10 G00 G90 X0 Y0 Z0
N20 G01 X-50 Y0 F20000
N30 G01 X0
N40 G165 G02 X0.0001 Y0.0001 J200
N50 G01 Y50
M30
N10 G00 X0 Y0 Z0
N20 G01 X-50 Y0 F20000
N30 G01 X0
N40 G164 G02 X0.0 Y0.0 J200
N50 G01 Y50
N60 M30
In solchen Fällen kann mit inaktiver Kreismittelpunktskorrektur (G164) und Einstellung von max_radius_diff_circle > 0 (P-CHAN-00171) und max_proz_radius_diff_circle (P-CHAN-00172) i. A. ein besseres Ergebnis erzielt werden. Der programmierte Kreismittelpunkt wird durch die Funktion nicht verändert, die Kreisradiendifferenz wird linear über dem Kreiswinkel vom Startradius in den Zielradius überführt.
Wenn die Kreisradienabweichungen in der Größenordnung der Auflösungsgenauigkeit liegen, sind die Kreisverzerrungen und dynamische Effekte i. A. vernachlässigbar!
Hinweis
Für einen Vollkreis müssen auch hier Kreisstartpunkt und Kreiszielpunkt identisch sein!