Kanalsynchronisation
Beim Betrieb einer mehrkanaligen (besonders bei n > 2) Steuerung können Situationen auftreten, in denen bestimmte Ablaufreihenfolgen zwischen Kanälen zwingend einzuhalten sind.
Das Beispiel in oben stehender Abbildung zeigt einen solchen Anwendungsfall, bei dem sich zwei Bearbeitungseinheiten (A und B) einen gemeinsamen Bearbeitungsraum teilen. Ebenso nutzen beide die Ressource Werkzeugwechsler (C). Um bei einem derartigen Maschinenaufbau Kollisionen zu vermeiden, müssen die NC-Programme der verschiedenen Kanäle der Steuerung an bestimmten Stellen miteinander synchronisiert werden. In obigem Fall darf beispielsweise der Ständer A nicht in den Kollisionsraum einfahren, solange sich Ständer B noch darin befindet. Ebenso darf Ständer B nicht den Werkzeugwechsler benutzen, wenn Ständer A gerade darauf zugreift.
Für den Zugriff auf die Ressource Werkzeugwechsler ergibt sich z.B. der in der folgenden Abbildung dargestellte zeitliche Ablauf in den zwei Kanälen der Steuerung.
Die erforderliche Synchronisation basiert auf dem Versenden und Warten auf Signale und erfolgt über die nachfolgend beschriebenen NC-Befehle in den NC-Programmen.
Werden in einem Kanal sehr viele Signale versendet, welche erst spät in einem anderen Kanal verarbeitet werden, kann es passieren, dass der Speicher für die Anzahl an Synchronisationsereignissen nicht ausreicht.
Ab V3.1.3081.02 bzw. V3.1.3108.02 kann über P-STUP-00119 die Anzahl der zu speichernden Synchronisationsereignisse festgelegt werden. Hierbei stellt jeder Signal- oder Wartebefehl ein Ereignis dar. Wird der Parameter nicht gesetzt, stehen als Standard 150 Ereignisse zur Verfügung. Zusätzlich kann mit P-STUP-00118 festgelegt werden, ob bei Standardsignalen auf Decoder-Ebene die Decodierung auf eine Quittierung beim Speichern des Signalbefehls wartet. Dadurch kann ein Überschreiten der Grenze der Anzahl von Synchronisationsereignissen verhindert werden.