Referenzpunktfahrt für NC-Spindeln
Um ein Positionieren der Spindel zu ermöglichen ist es notwendig, über eine Referenzmarke den Koordinatennullpunkt mit den Signalen des Istwertmesssystems zu synchronisieren. Bei Spindeln kann dies während des Endlosdrehens ohne Stillstand erfolgen. Hierzu wird beispielsweise der Nulldurchgang des Istwertgebers verwendet.
Automatische Referenzpunktfahrt
Ist keine Referenzpunktfahrt für die Spindel durchgeführt worden, so erfolgt dies automatisch, bevor mit M19 positioniert wird oder wenn ein Positionieren oder das Stoppen der Spindel mit M05 nach einer Überschreitung der Regelungsgrenzdrehzahl erfolgen soll (siehe Abbildung im Kapitel Spindelbetriebsarten).
Hinweis
Bei digitalen Antriebssystemen (z.B. SERCOS) wird auf Kommando (G74) eine antriebsgeführte Referenzpunktfahrt durchgeführt. Es ist nicht möglich, eine automatische Referenzpunktfahrt durchzuführen. Diese muss über den Achsparameter P-AXIS-00015 deaktiviert werden.
Programmierung
Beispiel
Referenzpunktfahrt für NC-Spindeln
G74 S1 oder S[G74]
Die Referenzpunktfahrt von Spindeln und anderen Achsen kann zeitgleich gestartet werden, ist aber sonst nicht synchronisiert.
1. Die Referenzpunktfahrt der Spindel beginnt zeitgleich mit der der Y-Achse:
N10 G74 X2 Y1 S1
2. Wie 1. Ohne abzuwarten, bis die Spindel referenziert ist, wird mit dem nächsten NC-Satz fortgefahren, so dass die X-Achse quasi-gleichzeitig referenziert wird:
N10 G74 S1
N15 G74 X1 Y2
3. Zuerst werden die Achsen X und Y referenziert. Danach beginnt die Spindel-Referenzierung:
N10 G74 X1 Y2
N15 G74 S1
Eine ausführliche Beschreibung der Referenzpunktfahrt für Achsen und Spindeln ist in der Dokumentation [FCT-M1] zu finden.