Überwachter Vorlaufbetrieb

Wirksamkeit der Vorlaufbegrenzung

Die Verwendung der Vorlaufbegrenzung darf die programmierte Bahnbewegung in ihrem Verlauf und ihrer Dynamik möglichst nicht beeinflussen. Hierbei gelten folgende Prioritäten:

Prio 1: Satzversorgung und Bahndynamik

Oberste Priorität hat die Aufrechterhaltung der Satzversorgung des Interpolators, da diese Grundvoraussetzung für einen stabilen Ablauf der Bahnbewegung ist. Die programmierte Bahngeschwindigkeit bzw. Einhaltung der Bahndynamik sollte durch die Vorlaufbegrenzung nicht zu stark vom möglichen optimalen Vorschubwert abweichen.

Prio 2: Vorlaufbegrenzung

Erst wenn die o.g. Kriterien erfüllt sind, versucht die Vorlaufbegrenzung den programmierten Vorlaufwert einzuhalten.

Überwachter Vorlaufbetrieb

Zur Gewährleistung dieser gestuften Betrachtung kann der Vorlaufbetrieb in einem überwachten Modus betrieben werden.

Wenn der Interpolator feststellt, dass

zeigt er dies dem Decoder zusätzlich zum aktuellen Blockcount an.

Der Decoder hebt dann eine eventuell aktive Vorlaufbegrenzung sofort auf, um den Kanal wieder mit Sätzen versorgen zu können, auch wenn die Vorlaufgrenze noch überschritten ist.

Somit wird die Vorlaufbegrenzung nur dann berücksichtigt bzw. eingehalten, wenn die Satzversorgung des Interpolators ausreichend ist und die programmierte Bahndynamik eingehalten werden kann.

Durch diese Priorisierung kann es nie zu einer Unterbrechung der Satzversorgung und infolge dessen zu einem Stopp der Bahnbewegung des NC-Kanals kommen.

Modusanwahl

Der Überwachungsmodus ist bei der zeitbezogenen Vorlaufbegrenzung per Default immer aktiv.

Bei der satzbezogenen Vorlaufbegrenzung kann der Überwachungsmodus aus Gründen der Abwärtskompatibilität durch den Kanalparameter P-CHAN-00270 zusätzlich aktiviert werden:

dec_max_ahead_protected                     NONE | ACTIVE

Grenzen der Überwachung

Obwohl durch den Überwachungsmodus ein stabiler Ablauf gewährleistet wird, sollte der Anwender trotzdem darauf achten, die Werte der Vorlaufbegrenzung nicht zu klein einzustellen.

Bei zu kleinen Werten besteht sonst die Gefahr, dass die Satzversorgung durch den Decoder zu oft unterbrochen und durch den Interpolator wieder angefordert wird. Durch die Pufferwirkung des NC-Kanals kann dies zu einem "Pulsieren" der Satzversorgung und zu einer stark schwankenden Bahngeschwindigkeit führen (siehe Programmbeispiel Kapitel „Satzanzahlbegrenzung über NC-Befehl“).