Bekannte Einschränkungen
Offset
Wenn das Programm nach dem Satzvorlauf mit einem Offset fortgesetzt wird, weil es nicht vollständig an der Kontur wiederaufgesetzt worden ist, so ist dieser Offset bis zum Programmende bzw. Reset gültig. Wird das Programm erneut gestartet, so wird wieder ohne Offset gefahren.
Bewegung und Technologie im Anfahrsatz
Enthält ein zum Wiederaufsetzen vorgesehener NC-Satz Verfahr- und Technologiebefehle (z.B. N100), so wird nur der verbliebene Bewegungsbefehl tatsächlich ausgeführt. Sämtliche Technologiebefehle im Satz N100 werden nur simuliert (Satzvorlaufbetrieb).
Programmierbeispiel
Bewegung und Technologie im Anfahrsatz
N90 X90
N100 X100 S1000 M3 M111
N110 …
Sollen auch die Technologiebefehle real ausgeführt werden, so darf der Anwender im obigen Beispiel im Satzvorlauf nur bis an das Ende von Satz N90 mit einem zurückgelegten Weg von 100% fahren.
Automatisches Wiederanfahren
Folgende Punkte sind beim automatischen Wiederanfahren an die Kontur zu beachten:
- Die Achsen werden auf einer Geraden zurückbewegt. Die Anfahrbewegung erfolgt mit den Eilganggrenzwerten (G00). Wenn auf dieser Geraden Hindernisse liegen, so muss vor dem automatischen Wiederanfahren an die Kontur eine manuelle Vorpositionierung durchgeführt werden.
- Bei aktivem Soft-Gantry wird die Anfahrbewegung für die Slaveachsen entkoppelt durchgeführt, d.h. die Achsen bewegen sich erst nach dem Anfahrsatz im gekoppelten Modus.
- Ein Achstausch im Satzvorlauf ist dann zulässig und ermöglicht weiterhin die Rückführung an die Kontur, wenn die Achsen mit Anforderung der Positionen vom Interpolator angefordert werden (Standardeinstellung, nicht bei #CALL AX FAST).
- Achsen, die während des Satzvorlaufes verfahren werden und vor dem Umschalten auf Realbetrieb abgegeben werden, können nicht automatisch an die letzte bekannte Position angefahren werden.
Im folgenden Beispiel wird die B-Achse nicht auf Position 45 zurückgefahren, wenn das automatische Wiederanfahren an die Kontur angewählt ist. Ebenso wird die Z-Achse nicht verfahren. Die C-Achse wird korrekt an die Kontur wieder angefahren.
Programmierbeispiel
Automatisches Wiederanfahren
N00 X10 Y20
N10 #CALL AX [B, 4, 3]
N20 B45 (B-Achse wird nicht berücksichtigt)
N30 #PUT AX [B]
N40 Z100
N50 #PUT AX [Z] (Z-Achse abgegeben, kann nicht)
(restauriert werden)
N60 #PUT AX [X,Y]
N70 #CALL AX [X, 1, 1] [Y, 2, 0] (Austausch X/Y)
(berücksichtigt)
(-Fortsetzposition-)
N100 X100 Y200 (Normale Bearbeitung nach)
(Satzvorlauf fortsetzen)
M30
Soll die Programmbearbeitung nach einem Abbruch mit Hilfe der Satzvorlauffunktion an der Fortsetzposition fortgesetzt werden, so können die Parameter direkt aus den in der PLC (s. Kapitel Statusdaten: Zugriff über das HLI) vorliegenden Zustandsdaten gewonnen werden. Bei direkter Vorgabe der Satzvorlaufparameter auf Basis des NC-Programms ist zu berücksichtigen, dass konturbeeinflussende Funktionen wie z.B. Werkzeugradiuskorrektur und Polynomüberschleifen die ursprünglich vorhandenen Zielpositionen und Satzgrenzen beeinflussen.
Achtung
Enthält ein Programm innerhalb der Satzvorlaufbereichs nur relative G91 Positionierungen, so werden trotz Neustart des gleichen Programms im Satzvorlauf evtl. unterschiedliche Positionen angefahren.
Es wird empfohlen, dass mindestens eine absolute Positionierung im Satzvorlaufbereich des NC-Programms auftritt.
Achtung
Eine Referenzpunktfahrt G74 wird während des Satzvorlaufs ausgelassen. Hierdurch ergeben sich evtl. im Vergleich zur realen Bearbeitung andere Folgepositionen bzw. Offsets der Achsen.
Achtung
Ein Messsatz G100 {<axis><destination>} wird während des Satzvorlaufs durch eine lineare Bewegung auf die Zielposition ersetzt:
G01 {<axis><destination>}
Es wird also die angegebene Zielposition angefahren, als ob während der Messung das Messtastersignal nicht aufgetreten wäre.
Hierdurch ergeben sich evtl. im Vergleich zur realen Bearbeitung andere Folgepositionen der Achsen.