Relevante Satzlänge
Ist die programmierte relevante Satzlänge, die über RELEVANT_PATH festgelegt wird, kleiner als die definierte Mindestlänge von 32μm, so wird der Satz auf diese Mindestlänge begrenzt.
Darüber hinaus kann die Bahnkontur sehr kleine Ausgleichssätze enthalten, welche durch ein Programmiersystem (CAD/CAM) oder eine Werkzeugradiuskorrektur eingefügt wurden, damit die Bahn auch nach der Korrektur einen stetigen Verlauf beibehält.
Um einen Abbruch des Überschleifens durch diese kurzen Sätze zu verhindern, kann eine minimale Satzlänge angegeben werden, ab welcher der Nachsatz für das Polynomüberschleifen relevant ist. Sätze, welche kürzer sind, werden bei angewähltem Überschleifen ausgelassen, d.h. es wird in den darauffolgenden Satz überschliffen.
Hierbei kann sowohl eine Grenze für den Raumfahrweg der Hauptachsen wie auch eine Grenze für den Fahrweg der Mitschleppachsen angegeben werden. Erst wenn sowohl der Raumfahrweg der Hauptachse wie auch der Fahrweg jeder einzelnen Mitschleppachse unterhalb der angegebenen Grenze liegt, wird der Satz ausgelassen. Das Polynomüberschleifen verbindet den vorgehenden und nachfolgenden Satz richtungs- und krümmungsstetig, wobei die Ausgangssätze nicht angrenzend sein müssen (Kontur muss nicht stetig sein).
Wird ein Satz ausgelassen, so werden die maximale Eckenabweichung der Hauptachsen und Mitschleppachsen nur näherungsweise betrachtet. D.h. es wird angenommen, dass die ausgelassenen Sätze bezüglich der Abweichung des Überschleifens vernachlässigt werden können.
Programmierbeispiel
Relevante Satzlänge
#CONTOUR MODE [DEV, PATH_DEV 5, RELEVANT_PATH 2]
N03 G01 X0 Y0 Z0 C0 F4
N907090 G04 X0.1
N04 X5 G261
N05 Y1
N09 X10 Y3 G260
N907091 Y0
Sonderfall 1: Mehrere kurze Sätze in Folge nach dem Satzübergang
Sind mehrere nacheinander folgende Sätze (N20, N30, N40) kleiner als der angegebene Mindestfahrweg, so werden diese ausgelassen, solange der Abstand der Zielposition von der letzten noch relevanten Endposition (N10) kleiner als der angegebene Mindestfahrweg ist. Liegt die Zielposition des ausgelassenen Satzes außerhalb dieser Hüllkugel, so wird dieser Satz (N40) für die Berechnung der Überschleifkurve herangezogen, auch wenn er selbst kürzer als die angegebene Mindestlänge ist. Hierdurch erhält man selbst bei mehreren in Folge ausgelassenen Sätzen eine geringe Abweichung von der Originalkontur.
Sonderfall 2: Mehrere kurze Sätze in Folge nach Satzübergang, letzter Satz sehr kurz
Im Ausnahmefall kann der Satz N40 selbst kürzer als die für das Überschleifen erforderliche Systemmindestlänge (ca. 16 μm.) sein. In diesem Falle wird die letzte Endposition mit der neuen Zielposition durch einen Linearsatz verbunden. Dieser neue Linearsatz N20´ wird dann für die Berechnung der Überschleifkurven herangezogen.
Sonderfall 3: Kurze Sätze vor dem Satzübergang
Sind die Sätze bei Beginn des Überschleifens (vor dem Satzübergang) bereits kürzer als die durch das Verfahren gegebene Mindestlänge, so werden diese Sätze ausgelassen. Die Sätze werden solange ausgelassen, bis der Abstand zwischen letzter gültiger Position und aktueller Zielposition die Mindestsatzlänge überschreitet. Ist dies der Fall, so wird die letzte Endposition und die aktuelle Zielposition durch einen Linearsatz N10’ verbunden, welcher dann als Startsatz für das Überschleifen verwendet wird.
Sonderfall 4: Abwahl des Überschleifens oder Ändern der Parametrierung
Wird während des Auslassens von Sätzen das Überschleifen abgewählt oder werden die Randbedingungen für das Überschleifen geändert, so darf das aktuelle Überschleifen nur bis zur Abwahl / Parameteränderung durchgeführt werden. Danach kann das Überschleifen evtl. mit den neuen Parametern fortgesetzt werden.