Ablauf

Bei einer Tieflochbohrung bohrt das Werkzeug mit der angewählten Spindeldrehzahl und Vorschubgeschwindigkeit in mehrstufigen Arbeitsgängen bis zur angegebenen Bearbeitungstiefe. Die Anzahl der Zustellungen ist parametrierbar.

Die resultierende Zustelltiefe (Bohrhub) wird zyklusintern basierend auf der Endbohrtiefe und der Anzahl der Zustellungen bestimmt. Es kann auch eine abweichende Zustelltiefe für die erste Zustellung definiert werden. Wird die erste Zustelltiefe (@P10) angegeben und die Anzahl der Zustellungen (@P11) nicht parametriert, so dient der Parameter @P10 als [mm]-Angabe für die resultierende Zustelltiefe.

Pilotbohrung

Bei Verwendung des optionalen Parameters @P173 hat man die Möglichkeit, vor dem eigentlichen Bohrvorgang auf eine beliebige Z-Position in einer schon vorhandenen Pilotbohrung zu positionieren. Hier ist zu beachten, dass die Initialgeschwindigkeit der Spindel außerhalb des Bohrlochs aus Sicherheitsgründen 100 U/min nicht übersteigt.

Bei Verwendung einer Pilotbohrung muss der Zyklus mit der für die Bearbeitung gewünschten Spindeldrehrichtung angewählt werden. Für die Positionierung in die Pilotbohrung wird innerhalb des Zyklus die Spindeldrehrichtung umgekehrt, um das Eintauchen in die Pilotbohrung zu erleichtern. Wurde die Startposition innerhalb der Pilotbohrung erreicht, wird die ursprüngliche Spindeldrehrichtung zusammen mit der Spindelgeschwindigkeit für die Bearbeitung (@P175) aktiviert. Mit dem Parameter @P176 hat man die Möglichkeit, eine Verweilzeit zu definieren, die der Maschine die Zeit gibt, die Spindelgeschwindigkeit und die Spindeldrehrichtung anzupassen. Diese Verweilzeit wird auch am Ende der Bohrbearbeitung am Grund der Bohrung genutzt, um auf der Startposition der Pilotbohrung einen vollständigen Spindelstopp zu erreichen.

Beim Verwenden einer Pilotbohrung werden die Parameter @P174, @P175 zu erforderlichen Parametern. Diese dienen dazu, Verformungen oder Beschädigungen von sehr langen Bohrwerkzeugen zu verhindern.

Zusätzliche Durchbohrtiefe

Parameter @P180 erlaubt die Definition einer zusätzlichen Durchbohrtiefe. Wird diese parametriert, erfolgt noch eine zusätzliche Zustellung nach erreichen der Endbohrtiefe (@P4). Die zusätzliche Durchbohrtiefe wird somit auf die parametrierte Endbohrtiefe aufsummiert. Mit Parameter @P181 kann ein separater Vorschub für diesen Durchbohrvorgang parametriert werden.