Ablauf

Um ein erfolgreiches Ausführen des Zyklus zu gewährleisten, müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein.

Innerhalb des Zyklus wird das Werkzeug inkrementell entlang der Z-Achse zugestellt. Ausgangspunkt ist dabei ein Startpunkt, welcher in der XY-Ebene den über @P13 eingestellten Sicherheitsabstand zum Rohteil besitzt und senkrecht parallel zur Y-Achse unter dem Zentrum des Zapfens liegt. Für jede Bearbeitungshöhe wird das Rohteil erneut kreisförmig oder linear entlang der Außenkante angefahren. Bei einer Bearbeitungsrichtung im Uhrzeigersinn (@P30=0 -> Gleichlauffräsen) erfolgt das Anfahren gegen den Uhrzeigersinn und das Abfahren im Uhrzeigersinn. Bei einer Bearbeitungsrichtung gegen den Uhrzeigersinn (@P30=1 -> Gegenlauffräsen) erfolgt das Anfahren im Uhrzeigersinn und das Abfahren gegen den Uhrzeigersinn.

Bei einem Mehreck mit mehr als zwei Kanten erfolgt der Fräsvorgang spiralförmig. Bei einem Mehreck mit einer oder zwei Kanten erfolgt das Fräsen linear. Während des Fräsens wird das Rohteil stets mit der über @P30 eingestellten Richtung umfahren.

Achtung

attention

Kollisionsvermeidung durch Mindestabstand zum Rohteil

Um das kreisförmige Anfahren an das Rohteil zu ermöglichen, muss dieses auf Bearbeitungshöhe mit einem Abstand D = [@P13 + 2 * Werkzeugradius] sicher umfahren werden. Die grün gestrichelte Linie der folgenden Grafik beschreibt den Bereich, in dem es zu keinen Kollisionen kommen darf.

Mindestabstand - Mehreck
Abb.: Mindestabstand - Mehreck

Ablauf beim Schruppen

Zu Beginn wird auf Höhe der Rückzugsebene der Startpunkt in der XY-Ebene angefahren. Es folgt zuerst eine Zustellung im Eilgang entlang der Z-Achse auf die Sicherheitsebene, gefolgt von einer Zustellung mit über @P21 definiertem Vorschub auf die Bearbeitungshöhe. Auf diesem Startpunkt wird nun wiederholt auf die neue Bearbeitungshöhe zugestellt, bis die Zapfentiefe @P4 addiert mit dem Schlichtaufmaß am Grund (@P15) erreicht ist. Die Zustellung pro Durchlauf beträgt dabei maximal den über @P5 festgelegten Wert der maximalen Zustellung in Z.

Für jede Bearbeitungshöhe wird das Werkzeug pro Umrundung des Zapfens kreisförmig näher an das Zentrum des Zapfens angefahren, ohne dabei die maximale Zustellung in XY (@P6) zu übersteigen. Die lineare Abtragung erfolgt so lange, bis die linearen Außenmaße des Mehrecks addiert mit dem Schlichtaufmaß am Rand (@P16) abgetragen sind.

Ist die lineare Bearbeitung abgeschlossen, so folgt das Fräsen des Eckenradius (@P44) bzw. der Fase (@P66). Pro Umrundung des Zapfens wird hier die Ecke weiter abgetragen, bis die passenden Maße erreicht sind.

Um ruckartige Bewegungen in der Fräsbahn zu vermeiden um so die Werkzeugmaschine zu entlasten, kann es sinnvoll sein, während dem Schruppen Polynomüberschleifen zu aktivieren. Dies führt außerdem zu einer beschleunigten Ausführung des Fräszyklus. Die Parametrierung des Polynomüberschleifen sollte dabei abhängig vom gewählten Schlichtaufmaß gemacht werden, um die Außenkontur nicht zu verletzen. Zur Vermeidung von Restbeständen muss hierbei die maximale Zustellung in XY reduziert werden.

Ein Aufruf des Fräszyklus mit Polynomüberschleifen kann folgendermaßen aussehen:

#CONTOUR MODE [DEV, PATH_DEV = V.G.WZ_AKT.R / 10 ]  ( Parameterization )

G261                             ( Activation of polynomial contouring )

L CYCLE [NAME = SysMill... ]                                ( Roughing )

G260                           ( Deactivation of polynomial contouring )

L CYCLE [NAME = SysMill... ]                               ( Finishing )

M30

Ablauf beim Schlichten

Der beim Schruppen genannte Startpunkt wird auch zum Schlichten als Ausgangsposition angefahren. Von hier wird wiederholt auf die neue Bearbeitungshöhe zugestellt, bis die Zapfentiefe @P4 erreicht ist. Die Zustellung pro Durchlauf beträgt dabei maximal den über @P5 festgelegten Wert der maximalen Zustellung in Z.

Für den Fräsvorgang auf jeder Bearbeitungshöhe wird zwischen zwei Fällen unterschieden: