Ablauf
Um ein erfolgreiches Ausführen des Zyklus zu gewährleisten, müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein.
- Der Werkzeugradius ist über V.G.WZ_AKT.R definiert
- Die Werkzeuglängenkorrektur ist aktiv
- Vor dem Starten des Zyklus muss die Spindeldrehzahl bereits angewählt sein
- Die Zentren der Nuten sind auf Höhe der Rückzugsebene kollisionsfrei erreichbar
- Damit für den Zyklus genügend Bearbeitungskoordinatensysteme (#CS) zur Verfügung stehen, dürfen bei Aufruf des Zyklus maximal 3 Systeme aktiv bzw. definiert sein.
Innerhalb des Zyklus wird für jede Nut deren Zentrum angefahren und das Werkzeug inkrementell entlang der Z-Achse zugestellt. Für jede Bearbeitungshöhe wird die Nut dann erneut ebenenweise von innen nach außen schrittweise ausgefräst. Wurde die Nut auf der aktuellen Bearbeitungshöhe vollständig ausgefräst, so wird das Werkzeug im Vorschub helikal im Halbkreis auf Sicherheitsabstand in XY (@P13, relativ) und Z (@P3, relativ) zurückgezogen und erneut zurück auf das Zentrum (XY-Ebene) positioniert. Es folgt die Positionierung im Vorschub auf die nächste Bearbeitungshöhe.
Ablauf beim Schruppen
Zu Beginn wird beim Schruppen auf Höhe der Rückzugsebene für jede Nut der Startpunkt in der XY-Ebene angefahren. Es folgt zunächst eine Zustellung im Eilgang entlang der Z-Achse auf die Sicherheitsebene, gefolgt von einer senkrechten (@P32=1) oder helikalen (@P32=2) oder einer pendelnden (@P32=3) Zustellung im Vorschub auf die Bearbeitungshöhe. Bei der pendelnden Zustellung wird am Anfang der Nut begonnen. Wird die gewünschte Zutellungstiefe erreicht, wird der Fräser in die Mitte der Nut positioniert. Ausgehend von diesem Startpunkt wird nun iterativ mit dem über @P21 definierten Vorschub auf die neue Bearbeitungshöhe zugestellt, bis die Nuttiefe @P4 addiert mit dem Schlichtaufmaß am Grund (@P15) erreicht ist. Die Zustellung in Z pro Durchlauf beträgt dabei maximal den über @P5 festgelegten Wert der maximalen Zustellung in Z.
Für jede Bearbeitungshöhe wird die Nut erneut aus der Mitte heraus schrittweise mit Zustellung im Halbkreis ausgefräst. Der Abstand der Bahnen zwischen einer Umrundung überschreitet dabei niemals den über @P6 festgelegten Wert der maximalen Zustellung in XY.
Um ruckartige Bewegungen in der Fräsbahn zu vermeiden und so die Werkzeugmaschine zu entlasten, kann es sinnvoll sein, während dem Schruppen Polynomüberschleifen zu aktivieren. Dies führt außerdem zu einer beschleunigten Ausführung des Fräszyklus. Die Parametrierung des Polynomüberschleifen sollte dabei abhängig vom gewählten Schlichtaufmaß gemacht werden, um die Außenkontur nicht zu verletzen. Zur Vermeidung von Restbeständen muss hierbei die maximale Zustellung in XY reduziert werden.
Ein Aufruf des Fräszyklus mit Polynomüberschleifen kann folgendermaßen aussehen:
#CONTOUR MODE [DEV, PATH_DEV = V.G.WZ_AKT.R / 10 ] ( Parameterization )
G261 ( Activation of polynomial contouring )
L CYCLE [NAME = SysMill... ] ( Roughing )
G260 ( Deactivation of polynomial contouring )
L CYCLE [NAME = SysMill... ] ( Finishing )
M30
Ablauf beim Schlichten
Der beim Schruppen genannte Startpunkt wird auch zum Schlichten als Ausgangsposition angefahren. Von hier wird iterativ auf die neue Bearbeitungshöhe zugestellt, bis die Nuttiefe erreicht ist. Die Zustellung pro Durchlauf beträgt dabei maximal den über @P5 festgelegten Wert der maximalen Zustellung in Z.
Für den Fräsvorgang auf jeder Bearbeitungshöhe wird zwischen zwei Fällen unterschieden:
- Muss auf der aktuellen Bearbeitungshöhe noch kein Schlichtmaß am Grund abgetragen werden, so wird lediglich das Schlichtaufmaß am Rand der Nut abgetragen. Die Zustellung erfolgt senkrecht.
- Beinhaltet die aktuelle Bearbeitungshöhe ebenfalls ein Abtragen des Schlichtaufmaßes am Grund, so wird die gesamte Kreisnut auf dieser Höhe erneut abgefahren, bis die passenden Maße erreicht sind. Die Zustellung in Z erfolgt senkrecht (@P32=1), helikal (@P32=2) oder pendelnd (@P32=3).