Definition einer Kontur im NC-Programmcode

Zeitpunkt der Definition

Bei Hochlauf der Steuerung sind keine Konturen vordefiniert. Eine Definition in den Konfigurationslisten ist nicht möglich. Konturen werden ausschließlich direkt im NC-Programm in einer von Klartextbefehlen eingeschlossenen Sequenz von Verfahrbewegungen definiert. Die verwendeten Konturen müssen dabei vor Aufruf des entsprechenden Bearbeitungszyklus definiert werden. Die Definition der Kontur ist bis zum Überschreiben, Löschen oder bis zum Programmende gültig.

Beginn einer Konturdefinition

# CONTOUR BEGIN [ID<expr>]

ID <expr> Identifikationsnummer der Kontur.

Eine Konturdefinition wird durch #CONTOUR BEGIN [ID<expr>] aktiviert. Dabei wird die frei wählbare Identifikationsnummer übergeben. Ist bereits eine Kontur mit der gewünschten Identifikationsnummer vorhanden, wird diese durch die neue Kontur überschrieben.

Ende einer Konturdefinition

# CONTOUR END

Jede Konturdefinition muss mit #CONTOUR END abgeschlossen werden. Erst nach Abschluss der Konturdefinition können wieder die Standardbefehle verwendet werden.

Programmierbeispiel - Beschreibung einer Kontur

Beispiel 1 – Konturdefinition
Abb.: Beispiel 1 – Konturdefinition

#CONTOUR BEGIN [ID1]

G1 G90 X125 Y25 (start point)

G1 X50

G2 G161 X50 Y75 I50 J50

G1 X75 Y100

G1 X100 Y75 F2000

G1 X125 Y75

G1 Y25

#CONTOUR END

Jede Konturdefinition beginnt mit #CONTOUR BEGIN und muss mit #CONTOUR END abgeschlossen sein. Zwischen diesen Befehlen wird die geometrische Form der Kontur durch DIN 66025 Fahrbefehle (G01, G02, G03) definiert.

Der Endpunkt des ersten Bewegungssatz in der Konturdefinition beschreibt den Startpunkt der Kontur. Der Startpunkt muss über einen linearen Bewegungssatz (G1) definiert werden. Unabhängig vom angewählten Maßsystem (G90/G91) wird dieser absolut eingelesen. Nach der Definition des Startpunkts kann zwischen absoluter und relativer Beschreibung (G90/G91, G161/G162) gewechselt werden. Die Verwendung von Vollkreisen in der Konturbeschreibung ist nicht erlaubt.

Zusätzlich ist es möglich, mit Hilfe des F-Wortes einzelne Konturelemente mit einem Vorschub zu versehen. Dieser ist innerhalb der Konturdefinition nicht modal haltend, sondern muss bei Bedarf für jedes Element einzeln definiert werden! Je nach Bearbeitungszyklus, welcher die definierte Kontur verwendet, unterscheidet sich die Bedeutung des definierten Vorschubs. Genauere Informationen finden sich in den einzelnen Zyklenbeschreibungen.

Achtung

attention

Bei der Definition der Konturen werden aktive kartesische Transformationen und Versätze nicht berücksichtigt. Die Angabe der Konturgeometrie erfolgt immer kartesisch im PCS-Koordinatensystem. .

Programmierbeispiel - Hinzufügen von Fasen und Radien

Beispiel 2 – Konturdefinition
Abb.: Beispiel 2 – Konturdefinition

# CONTOUR BEGIN[ID1]

G1 G90 X25 Y25  (start point)

G1 G91 X50

G302 I12.5

G1 G91 Y50

G301 I12.5 J12.5

G1 G91 X50

G02 G91 X25 Y-25 I0 J-25

# CONTOUR END

Durch Verwendung von G301/G302 können der Kontur Fasen und Radien hinzugefügt werden. Eine Vorschubdefinition mittels #FRC ist dabei nicht möglich.