Ablauf
Um ein erfolgreiches Ausführen des Zyklus zu gewährleisten, müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein.
- Der Werkzeugradius ist über V.G.WZ_AKT.R definiert
- Die Werkzeuglängenkorrektur ist aktiv
- Vor dem Starten des Zyklus muss die Spindeldrehzahl bereits angewählt sein
- Die Konturtasche ist ausgehend von der aktuellen Position auf Höhe der Rückzugsebene kollisionsfrei erreichbar
- Die verwendeten Konturen wurden bereits mittel #CONTOUR BEGIN / #CONTOUR END programmiert
- Die definierten Konturen für Tasche und Inseln sind geschlossen, d.h. Start und Endpunkt sind identisch
Innerhalb des Zyklus wird das Werkzeug inkrementell helikal oder senkrecht entlang der Z-Achse zugestellt. Ausgangspunkt ist dabei ein Startpunkt, welcher über dem der Konturtasche liegt. Beim helikalen Eintauchen wird überprüft, ob der definierte Radius der Eintauchhelix zu einer Konturverletzung führt.
Für jede Bearbeitungshöhe wird die Tasche dann erneut konturparallel ausgefräst. Wurde die Tasche auf der aktuellen Bearbeitungshöhe vollständig ausgefräst, so wird das Werkzeug im Vorschub helikal im Halbkreis in XY (maximale Zustellung in XY, relativ) und Z (@P3, relativ) zurückgezogen und erneut im Eilgang zurück auf den passenden Eintauchpunkt positioniert. Es folgt die Positionierung im Vorschub auf die nächste Bearbeitungshöhe.
Wurden einzelne Konturelemente während der Konturdefinition mit einem Vorschub versehen, so wird dieser während dem Randschlichten für das entsprechende Element aktiviert.
Beim Fräsen komplexer Konturen ist es möglich, dass Fräsbewegungen entstehen, welche keinen Materialabtrag enthalten. Überschreitet die Länge so einer Leerstrecke einen gewissen Wert, so wird intern im Zyklus versucht, den Fräser zwischendurch abzuheben und an einer Position neu einzutauchen, welche bereits abgetragen wurde.
Ablauf beim Schruppen
Beim Schruppen wird für jede Bearbeitungshöhe die Konturtasche erneut konturparallel ausgefräst. Auf den Rand und Boden der Kontur wird dabei das vorgegebene Schlichtaufmaß aufaddiert.
Um ruckartige Bewegungen in der Fräsbahn zu vermeiden und so die Werkzeugmaschine zu entlasten, kann es sinnvoll sein, während dem Schruppen Polynomüberschleifen zu aktivieren. Dies führt außerdem zu einer beschleunigten Ausführung des Konturfräszyklus. Die Parametrierung des Polynomüberschleifen sollte dabei abhängig vom gewählten Schlichtaufmaß gemacht werden, um die Außenkontur nicht zu verletzen. Zur Vermeidung von Restbeständen darf die maximale Abweichung zum berechneten Fräspfad (PATH_DEV) den Werkzeugradius nicht überschreiten.
Ein Aufruf des Konturfräszyklus mit Polynomüberschleifen kann folgendermaßen aussehen:
#CONTOUR MODE [DEV, PATH_DEV = V.G.WZ_AKT.R / 2] ( Parameterization )
G261 ( Activation of polynomial contouring )
L CYCLE [NAME = SysMillContourPocket.ecy @P31 = 1, @P... ] ( Roughing )
G260 ( Deactivation of polynomial contouring )
L CYCLE [NAME = SysMillContourPocket.ecy @P31 = 2, @P... ] ( Finishing )
M30
Ablauf beim Schlichten
Beim Schlichten der Konturtasche wird ebenfalls iterativ mit der maximalen Zustellung in Z auf die neue Bearbeitungshöhe zugestellt, bis die Taschentiefe erreicht ist.
Für den Fräsvorgang beim Schlichten kann zwischen zwei Fällen unterschieden werden:
- Muss auf der aktuellen Bearbeitungshöhe noch kein Schlichtmaß am Grund abgetragen werden, so wird lediglich das Schlichtaufmaß am Rand der Kontur (Insel) abgetragen. Der Fräser wird dabei leicht versetzt zum Rand der Kontur zugestellt, um ein beschleunigtes Eintauchen zu ermöglichen.
- Beinhaltet die aktuelle Bearbeitungshöhe ebenfalls ein Abtragen des Schlichtaufmaßes am Grund, so wird die gesamte Konturtasche auf dieser Höhe erneut abgefahren, bis die passenden Maße erreicht sind. Der Fräser wird dazu über der berechneten Eintauchposition abgesenkt.