Messfahrt auf Festanschlag
Erkennung des Festanschlages
Beim Messen durch Fahren auf Festanschlag wird als Messereignis die Erkennung eines mechanischen Anschlags, gegen den die Messachse fährt, verwendet.
Zur Erkennung des Festanschlages können mehrere Kriterien, auch kombiniert, verwendet werden:
- Überschreiten eines vorgegebenen Schleppabstandes während der Messbewegung.
- Unterschreiten einer Mindest-Istgeschwindigkeit der Achse während der Messbewegung.
Grundeinstellung
Beim Messen durch Fahren auf Festanschlag muss in den beteiligten Antrieben eine Drehmomentbegrenzung aktiviert und eine eventuell vorhandene antriebsseitige Schleppabstandsüberwachung ausgeschaltet sein.
Messen auf der Bahn
Die Messfahrt wird beendet, sobald in einer der an der Messfahrt beteiligten Achsen der Festanschlag erfasst wurde.
Ablauf
Beim Messen durch Fahren auf Festanschlag wird nach Erkennen des Festanschlages automatisch ein Achsbewegung generiert, bei der die an der Messfahrt beteiligten Achsen an die jeweils gelatchte Messposition gefahren werden. Dadurch werden mechanische Spannungen, die sich durch das Drücken der Achse gegen den Festanschlag aufgebaut haben, wieder abgebaut.
Messen mit Gantryachsen
Bei Gantry-Systemen (Soft- und Hardgantry) wird immer mit der Masterachse gemessen. Während der Messfahrt werden die Slaveachsen mitbewegt. Daher müssen bei Fahren auf Festanschlag in den Antrieben der Slaveachsen ebenfalls die Drehmomentbegrenzung aktiviert und die Schleppabstandsüberwachung ausgeschaltet werden.
Kanalparameter
In der Kanalparameterliste sind die folgenden Einträge zu belegen:
Messtyp 7 für Messen durch Fahren auf Festanschlag: messtyp 7 | |
Fehlerreaktion bei Messtyp 7 meas_fixed_stop_no_error z.B. mit Wert 1 |
Anwahl Messtyp im NC-Programm
Alternativ kann der Messtyp im NC-Programm über den Befehl #MEAS MODE[7] geändert werden.
Parametrierung der Festanschlagserkennung
Zur Erkennung des Festanschlages können mehrere Kriterien, auch kombiniert, verwendet werden:
- Überschreiten eines vorgegebenen Schleppabstandes während der Messbewegung.
- Unterschreiten einer Mindest-Istgeschwindigkeit der Achse während der Messbewegung.
Die jeweils aktiven Kriterien müssen für eine bestimmte Zeit erfüllt sein, bevor der Festanschlag als erkannt gilt.
Zusätzlich kann noch ein Mindestfahrweg bis zur Aktivierung der Festanschlagserkennung im Messbewegungssatz vorgegeben werden. Die Angabe kann absolut oder als Prozentsatz bezogen auf die Länge des Messbewegungssatzes erfolgen.
Wenn der Mindestfahrweg sowohl absolut als auch als Prozentangabe angegeben wird, wird er kleinere der beiden Werte zur Aktivierung der Festanschlagserkennung verwendet.
Bei einer Messfahrt mit mehreren Achsen wird der Minimalwert aller Achsen zur Aktivierung verwendet.
Als Standard wird die Festanschlagserkennung sofort am Satzanfang aktiviert.
Achsparameter
In den Achsparameterlisten sind die folgenden Einträge zu belegen:
(Alt P-AXIS-00330) | Anwahl der Messsignalquelle Festanschlag: kenngr.measure.signal FIXED_STOP |
(Alt P-AXIS-00331) | Schleppabstandsgrenzwert für Festanschlagserkennung bei Messen auf Festanschlag |
(Alt P-AXIS-00332) | Minimalzeit für Festanschlagserkennung beim Messen auf Festanschlag |
Minimalweg für die Aktivierung der Festanschlagserkennung beim Messen auf Festanschlag | |
Minimalweg für die Aktivierung der Festanschlagserkennung beim Messen auf Festanschlag, Angabe in Promille der Satzlänge | |
Maximal zulässige Positionsänderung während Festanschlagserkennung bei Messen auf Festanschlag |
Ablauf der Messfahrt
Das Messen durch Fahren auf Festanschlag lässt sich z.B. exemplarisch für SERCOS-Antriebe wie im folgenden Ablauf darstellen.