Glättungsverfahren
Einleitung
Um eine programmierte Kontur auch an Ecken ohne Stopp möglichst schnell und gleichmäßig durchfahren zu können, muss diese unter Einhaltung von Toleranzen gerundet bzw. geglättet werden. Für das s.g. Verschleifen stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung.
Bei einfachen Konturen mit wenigen langen linearen und zirkularen Sätzen bietet sich Polynomüberschleifen an, das mit G261 an- und mit G260 abgewählt wird. Dieses Verfahren wird im Kapitel G-Funktionen beschrieben.
Bei vielen kurzen Linearsätzen hingegen sind #HSC-Verfahren vorteilhaft. Hier gibt es das sehr robuste SURFACE-Verfahren, das sich insbesondere bei Freiformflächenbearbeitung eignet. Es liefert auch bei Störungen in der programmierten Kontur und sehr ungleichmäßig verteilten Satzlängen optimale Ergebnisse. Jedoch sind erhöhte Anforderungen an die Hardware zu berücksichtigen. Für das Besäumen einer Kontur lässt sich auch das B-Spline-Verfahren verwenden. Es erfordert eine weniger leistungsfähige Hardware, kann bei ungünstig programmierten Konturen jedoch zu Bahngeschwindigkeitseinbrüchen führen.
Gibt es in diesen HSC-Programmen auch Kreissätze, können die Übergänge mit den #CONTOUR MODE-Funktionen verschliffen werden. Die hierfür notwendige Option CIR_MODE bzw. der Kanalparameter P-CHAN-00239 werden in den oben genannten Kapiteln erläutert. Somit können HSC-Programme auch Kreissätze enthalten. In NC-Programmen mit vielen kurzen Sätzen bietet es sich an, den HSC-Profilgenerator #SLOPE[TYPE=HSC] zu verwenden.
Neben der Glättung der programmierten Kontur bietet es sich häufig an, die Achssollwerte symmetrisch zu filtern. Die entsprechenden Funktionen werden im Kapitel Filterprogrammierung beschrieben.
Neben diesen empfohlenen Standard-Verfahren gibt es eine Reihe weiterer Methoden, wie die Interpolation mit dem Akima-Spline, die direkte Programmierung von B-Spline-Kontrollpunkten und ältere HSC-Funktionen.
Name der Funktion | Wofür geeignet | Vorteile | Nachteile |
#CONTOUR MODE | Für einfache Konturen mit wenigen langen Sätzen | Höhere Bahngeschwindigkeit an Konturknicken | Nicht für kurze Sätze |
SURFACE-Verfahren | Für komplexe Konturen mit vielen kurzen Sätzen | Sehr robust | Erhöhte Anforderungen an die Hardware |
B-Spline-Verfahren | Besäumen einer Kontur | Bei ungünstiger Programmierung, langsame Fahrstellen | Weniger hohe Anforderungen an Hardware |
Filterprogrammierung | Um Achssollwerte symmetrisch zu filtern |
|
|
Akima-Spline | Interpolation von vorgegebenen Stützpunkten | Läuft exakt durch die programmierten Punkte | Erfordert im allgemeinen eine dichte und exakt berechnete Punktevorgabe |
HSC-Funktionen mit OP1 und OP2 | Steife Maschinen | Geringe Hardwareanforderungen | Relativ starke Anregung der Maschinenstruktur |