Übersicht

Aktivierung

Die Aktivierung der Flächenkompensation erfolgt im Achsmaschinendatensatz der Slaveachse über P-AXIS-00174:

Variablenname

Typ

Bedeutung

lr_param.crosscomp2

BOOLEAN

0: keine Flächenkompensation
1: Flächenkompensation aktiv

Programmierbeispiel

prg_example

Auszug aus einer Achsparameterliste:

:

lr_param.crosscomp2     1

:

Ein-/Auskoppeln

Die Flächenkompensation (EIN, falls Masterachsen referenziert und Kompensation aktiviert sind) kann jederzeit bei stehender Slaveachse ein- bzw. ausgeschaltet werden. Dabei werden die angezeigten Sollpositionen der Slaveachse mit den Korrekturwerten verrechnet.

Filter

Beim Referenzieren der Masterachsen können sich im Korrekturwertverlauf bei bewegter Slaveachse Unstetigkeiten ergeben. Diese können über einen sin2-Filter geglättet werden. Die Ordnung des Filters und damit seine Aktivierung wird über den Parameter P-COMP-00027 (n_cycles) geschaltet.

Besonderheit für rotatorische Masterachsen

Ab der CNC-Version v263.1504 kann die Flächenkompensation auch für rotatorische Achsen oder Spindeln verwendet werden. Für diese Achstypen wird im Lageregler eine Modulorechnung der Achsposition durchgeführt.

Falls eine Masterachse der Flächenkompensation eine Moduloachse ist, findet im Moduloübergang der Achsposition dieser Masterachse auch ein „Moduloübergang“ in der Korrekturtabelle statt. Damit an dieser Stelle im Korrekturwertverlauf der Slaveachse kein Sprung auftritt, muss in der Korrekturtabelle am Moduloübergang der gleiche Korrekturwert angegeben werden.

Verwaltungsdaten der Flächenkompensationstabelle

In den allgemeinen Daten des Listenrumpfes werden die beteiligten Achsen, die Grenzen des Kompensationsbereiches usw. parametriert. Die allgemeinen Daten werden unter der Struktur kw.crosscomp2.* eingetragen. Sie enthält folgende Elemente:

Elemente der Verwaltungsdaten

Variablenname

Typ

Bedeutung

unit

BOOLEAN

Einheit der Längenangaben:
0: Encoder-Inkremente
1: Metrisch (in 0,1 µm)

grid

STRING

Art der Stützpunktrasterung:

QUADRATIC: Identische Rasterung, interval für beide Masterachsen

RECTANGULAR: Unterschiedliche Rasterung, interval1 und interval2 für die beiden Masterachsen

interval

UNS32

Schrittweite zwischen 2 Stützpunkten in 0,1 für beide Masterachsen (grid = QUADRATIC)

interval1

UNS32

Schrittweite der ersten Masterachse zwischen 2 Stützpunkten in 0,1 µm
(grid = RECTANGULAR)

interval2

UNS32

Schrittweite der 2. Masterachse zwischen 2 Stützpunkten in 0,1 µm
(grid = RECTANGULAR)

last_index_master1

SGN32

Letzter gültiger Index in der Tabelle für Masterachse 1 (siehe Grenzen der Kompensationstabelle).
Die Tabelle beginnt immer mit Index 0

last_index_master2

SGN32

Letzter gültiger Index in der Tabelle für Masterachse 2 (siehe Grenzen der Kompensationstabelle).
Die Tabelle beginnt immer mit Index 0

start_position_master1

SGN32

Position der Masterachse 1, bei der die Korrekturtabelle beginnt

start_position_master2

SGN32

Position der Masterachse 2, bei der die Korrekturtabelle beginnt

master1_ax_nr

UNS16

Log. Achsnummer der Masterachse 1

master2_ax_nr

UNS16

Log. Achsnummer der Masterachse 2

n_cycles

UNS16

Anzahl der Zyklen des sin2-Filters.

manual_activation

BOOLEAN

0: Standard: Die CNC schaltet die Flächenkompensation automatisch ein, sobald die Voraussetzungen erfüllt sind (z.B. die Masterachsen referenziert sind)

1: Die Flächenkompensation muss explizit im NC-Programm mit dem COMP Befehl (s. Kapitel „Ein-/Ausschalten von Achskompensationen im NC-Programm“) eingeschaltet werden. Am Ende des NC-Programms, bei CNC-Reset oder bei Abgabe der Achse wird die Kompensation wieder ausgeschaltet.

Grenzen der Kompensationstabelle

Ab CNC-Version V3.1.3079.06 kann über P-COMP-00061 die maximal mögliche Anzahl der Tabelleneinträge festgelegt werden. In vorangegangenen Versionen wurden die Einträge „last_index_master1“(P-COMP-00010) und „last_index_master2“ (P-COMP-00011) auf 100 Einträge beschränkt.

Diese starre Beschränkung entfällt. Zu beachten ist nur:

P-COMP-00010 x P-COMP-00011 <= P-COMP-00061

Korrekturwerte der Flächenkompensation

Für jeden Stützpunkt wird in der Tabelle kw.crosscomp2.table[j][i].* der entsprechende Korrekturwert der Slaveachse eingetragen.

Korrekturwerttabelle

Variablenname

Typ

Bedeutung

table[j][i].correction

SGN32

Korrekturwert der Slaveachse am Stützpunkt [j][i],
siehe Bild unten.

Hinweis

notice

Bei der Indizierung der Stützpunkte in der Korrekturwerttabelle bezieht sich immer der 1. Index j auf die 2. Masterachse (siehe Bild unten).

Index j -> Masterachse 2

Index i -> Masterachse 1

Hinweis

notice

Nicht zugewiesene Stützpunkte in der Korrekturwerttabelle sind mit 0 vorbelegt. Dieser Wert wird auch in der Berechnung genutzt.

Parameter der Korrekturwertliste
Abb.: Parameter der Korrekturwertliste